Viele Wege führen aus der Krise

Der kann das nicht!
21. April 2020
Verdammte Veränderung
20. Mai 2020
Der kann das nicht!
21. April 2020
Verdammte Veränderung
20. Mai 2020

In den ers­ten Wochen der Kri­se stand das Über­le­ben im Mit­tel­punkt. Distanz schaf­fen, für Beschäf­ti­gung, Kurz­ar­beit und Liqui­di­tät sor­gen. Mit begin­nen­der Nor­ma­li­sie­rung wird es Zeit, den Tur­bo wie­der anzuwerfen.

Wenn wir noch markt­be­ding­te Frei­räu­me haben, kön­nen wir Per­so­nal abbau­en. Oder aber die Frei­räu­me nut­zen, um wei­te­re Frei­räu­me zu schaf­fen. Dadurch, dass wir neue Wege gehen. Denn jede Fir­ma ver­fügt über mehr als 50% Pro­duk­ti­vi­täts­re­ser­ven, die sich ganz ein­fach mobi­li­sie­ren lassen.

Indem wir eben­so kom­pro­miss­los aus­mis­ten, wie die Kri­se mit uns umge­sprun­gen ist: Wir tun nur noch das, was unse­re Kun­den wirk­lich bezah­len, und unter­las­sen alles, was kei­ne Wer­te schafft: Die aller­meis­ten Mee­tings, Aus­nah­men, Wie­der­ho­lun­gen, gedan­ken­lo­sen Rück­fra­gen, Prü­fun­gen, Prä­sen­ta­tio­nen und Geneh­mi­gun­gen. Statt­des­sen ach­ten wir dar­auf, prä­zi­se zu kom­mu­ni­zie­ren, alle zu infor­mie­ren und kei­ne Auf­ga­ben lie­gen­zu­las­sen. Ganz radi­kal und radi­kal ein­fach zugleich.

„Halt“, hören wir uns inner­lich pro­tes­tie­ren. Das kön­nen wir nicht machen, das sind doch unse­re bes­ten üblen Freun­de. Gut, dann kön­nen wir auch behut­sa­mer vor­ge­hen. Z.B. beim fluss­auf­werts Pra­xis­tag ler­nen, wodurch wir Pro­duk­ti­vi­tät ver­lie­ren und wor­auf wir ach­ten müs­sen, um per­sön­lich wie­der mehr zu schaf­fen. Wen­den wir das an, gewin­nen wir sofort Zeit, Schwung und eine Begeis­te­rung, die auch unse­re Kol­le­gen inspiriert.

Im Anschluss fin­den wir mit etwa zehn Inter­views unse­re gemein­sa­men Zeit­fres­ser her­aus. Meist klei­ne­re Gewohn­hei­ten oder Unter­las­sun­gen, die uns gar nicht so bewusst gewe­sen waren. Ken­nen wir sie, haben wir einen kla­ren Blick und kön­nen die Pro­duk­ti­vi­tät ver­dop­peln, indem wir uns gezielt um unse­re (Kunden-)Aufgaben orga­ni­sie­ren. Und indem wir Rou­ti­nen schaf­fen, mit denen wir alle auf dem­sel­ben Infor­ma­ti­ons­stand bleiben.

Im Ergeb­nis gewin­nen wir jede Men­ge Frei­räu­me für neue Ideen, für Digi­ta­li­sie­rung und für unse­re Kun­den, bestehen­de wie neue. Und jeder im Team hat aus­rei­chend Zeit, Neu­es zu pro­bie­ren, Lösun­gen zu fin­den und zu ver­kau­fen, min­des­tens aber von unse­rer Fir­ma zu schwärmen.

Wie wir es ange­hen, ist letzt­lich egal. Klar ist nur: Auf unse­rem Weg brau­chen wir star­ke Rezep­te für die gigan­ti­sche Auf­ga­be, die vor uns liegt. Guten Appetit.

 

Die­ser Arti­kel ist erschie­nen als Kolum­ne in der Weser Wirt­schaft, Aus­ga­be Mai

Bild: unsplash.com, Leo Wieling

 

    *Pflichtfelder